Zeit für einen Glow-Up: Warum gerade alle von Kollagen sprechen

Ivy Heath
July 08, 2025
Zeit für einen Glow-Up: Warum gerade alle von Kollagen sprechen

Kollagen ist in aller Munde – und das nicht ohne Grund. Ob auf Social Media oder im Drogerieregal: Der Trend rund um das Strukturprotein ist längst schon nicht mehr nur ein Nischenthema in der Beauty-Welt, sondern ein fester Bestandteil moderner Selfcare-Routinen geworden. Viele setzen heute ganz bewusst auf Kollagen, wenn es um glattere Haut, beweglichere Gelenke und ein fitteres Körpergefühl geht.

Auch in Deutschland ist Kollagen in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Laut Daten des Marktforschungsinstituts Statista gehört Deutschland zu den größten Verbrauchern von Nahrungsergänzungsmitteln in Europa. Weltweit soll der Markt für Kollagen-Produkte bis 2025 einen Wert von rund 6,4 Millionen US-Dollar erreichen. Doch was steckt wirklich hinter dem Hype – und lohnt sich das Ganze?

Was ist Kollagen?

Kollagen ist das am häufigsten vorkommende Protein im menschlichen Körper und macht etwa 30% des gesamten Proteinanteils aus. Es bildet das strukturelle Gerüst für Haut, Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder. Man könnte sagen: Es ist der "Kleber", der alles zusammenhält.

Mit zunehmendem Alter nimmt die natürliche Kollagenproduktion ab – oft bereits ab Mitte 20. Dieser Rückgang trägt zu häufigen Zeichen der Hautalterung bei, darunter:

  • Falten und schlaffe Haut

  • Gelenksteifheit oder -beschwerden

  • Brüchige Haare und Nägel

  • Weniger Hautfeuchtigkeit und -elastizität

Kollagentypen und ihre Funktionen

Es gibt mindestens 16 verschiedene Arten von Kollagen, doch für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sind vor allem drei besonders relevant:

  • Typ I: Der häufigste Kollagentyp im Körper. Kommt in Haut, Knochen, Sehnen und Bändern vor und sorgt für Festigkeit und Spannkraft.

  • Typ II: Vor allem im Knorpel zu finden. Wichtig für die Beweglichkeit und als "Stoßdämpfer" der Gelenke.

  • Typ III: Unterstützt Organe und Blutgefäße. Wirkt zusammen mit Typ I im Bindegewebe und der Haut.

Wenn man weiß, welcher Kollagentyp für welchen Bereich zuständig ist, kann man gezielter das passende Produkt auswählen – je nachdem, ob es um straffere Haut, gesündere Gelenke oder schnellere Regeneration geht.

Warum Kollagen für Haut, Gelenke und mehr so wichtig ist

Gerade in Europa wächst das Interesse an Anti-Aging und Gelenkgesundheit. Eine Studie zeigte, dass Kollagen-Präparate die Elastizität, Feuchtigkeit und Kollagendichte der Haut bei Frauen zwischen 35 und 55 Jahren verbessern können. 

Weitere Untersuchungen belegen, dass die tägliche Einnahme von Kollagenpeptiden Gelenkbeschwerden bei Sportler:innen lindern kann – Kollagen wirkt also nicht nur äußerlich, sondern stärkt auch die Funktionalität von innen heraus.

Kollagen spielt außerdem eine mögliche Rolle bei:

  • Knochengesundheit: Kollagen bildet das Gerüst, auf dem sich Kalzium ablagert, was zur Knochendichte beiträgt.

  • Darmgesundheit: Es kann die Darmschleimhaut unterstützen und die Durchlässigkeit verringern (hierzu sind aber noch mehr Humanstudien notwendig).

  • Wundheilung: Kollagen unterstützt die Geweberegeneration und ist daher für Reparaturprozesse besonders wichtig.

Lebensmittel als Kollagenquelle 

In vielen traditionellen europäischen Gerichten steckt mehr Kollagen, als man auf den ersten Blick vermuten würde – besonders auch in Deutschland. Gerichte und Brühen auf Knochenbasis sind beispielsweise klassische Kollagenquellen.

Tierische Quellen

  • Knochenbrühe: Beim langen Kochen von Knochen und Bindegewebe entsteht Gelatine, eine verwertbare Form von Kollagen.

  • Hühnerhaut: Liefert Kollagen und Hyaluronsäure.

  • Eisbein (Schweinshaxe): Klassiker der deutschen Küche – reich an Kollagen aus Haut und Knorpel.

  • Fisch (besonders mit Haut und Gräten): Enthält marines Kollagen mit besonders guter Bioverfügbarkeit.

  • Eierschalenmembran: Die dünne Haut unter der Schale enthält ebenfalls Kollagen.

Pflanzliche Unterstützung für die Kollagenbildung

Pflanzen enthalten zwar kein Kollagen, liefern aber die für die Kollagensynthese notwendigen Nährstoffe:

Vitamin C: Wichtig für die Kollagenproduktion. Enthalten in Zitrusfrüchten, Paprika und schwarzen Johannisbeeren.

Zink: Trägt zur Regulierung der Kollagenstruktur bei. Enthalten in Kürbiskernen, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten.

Kupfer: Unterstützt die Vernetzung der Kollagenfasern. Enthalten in Nüssen, Kakao und Pilzen.

Antioxidantien: Schützen vorhandenes Kollagen vor Abbau. Enthalten in Beeren, grünem Tee und Spinat.

Laut der Nationalen Verzehrsstudie II erreichen viele Deutsche – insbesondere ältere Menschen – nicht die empfohlenen Mengen an Vitamin C und Zink. Ein Grund mehr, Kollagen gezielt mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln zu unterstützen.

Wirken Kollagen-Präparate wirklich?

Kollagen-Präparate, insbesondere in Form hydrolysierter Peptide, werden aufgespalten, um die Aufnahme im Blut zu erleichtern. Studien zeigen, dass eine Einnahme über 8 bis 12 Wochen sichtbare Effekte bringen kann:

  • Mehr Feuchtigkeit und Elastizität der Haut

  • Weniger feine Linien und Fältchen

  • Verbesserter Gelenkkomfort

  • Schnellere Regeneration nach körperlicher Belastung

In einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie zeigten Teilnehmende nach 8 Wochen der Einnahme von 10 g Kollagen täglich deutlich verbesserte Hautwerte. Die Ergebnisse verstärkten sich nach weiteren 4 Wochen.

Eine weitere Studie berichtete, dass die Einnahme von Kollagenhydrolysat Gelenkschmerzen bei körperlich aktiven Erwachsenen, insbesondere bei intensiver Bewegung, reduzierte.

Die Wahl eines hochwertigen Kollagen-Präparats

Nicht alle Präparate sind gleich. Auf diese Punkte solltest du achten:

  • Hydrolysiertes Kollagen (Kollagen-Peptide) eignet sich am besten für eine schnelle Aufnahme in den Körper.

  • Marine-Kollagen wird besonders gut aufgenommen, ist aber meist teurer.

  • Zusätze wie Vitamin C, Biotin oder Hyaluronsäure verstärken die Wirkung.

  • Zertifizierungen (z. B. ISO, IFS, Labortests) garantieren Qualität.

In Deutschland unterliegen Nahrungsergänzungsmittel strengen Vorschriften, und viele Verbraucher suchen nach Produkten, die nach europäischen Qualitätsstandards zertifiziert sind, einschließlich der apothekenpflichtigen Kennzeichnung bestimmter Rezepturen.

So einfach lässt sich Kollagen in den Alltag integrieren

Kollagen passt ganz unkompliziert in deine täglichen Routinen.

Getränke

  • Gib das Kollagenpulver am Morgen in deinen Kaffee oder Tee.

  • Mix es mit Beeren, Haferflocken und Mandelmilch in einem Smoothie.

  • Verwende es in Proteinshakes vor oder nach dem Training.

Kochen und Backen

  • Rühr es in Suppen oder Soßen für einen extra Nährstoff-Boost ein.

  • Mische es in deinen Porridge oder Joghurt zum Frühstück.

  • Nutze es als zusätzliche Zutat in selbstgemachten Energy Balls oder beim Backen.

Die meisten Pulver sind geschmacksneutral und hitzebeständig, sodass sie sich leicht einarbeiten lassen, ohne den Geschmack zu beeinträchtigen.

Lifestyle-Tipps zur Unterstützung deiner natürlichen Kollagenproduktion

Neben der Zufuhr von außen ist es auch wichtig, den natürlichen Kollagenbestand im Körper zu schützen:

  • Wenig Sonne: UV-Strahlung baut Kollagen ab

  • Nicht rauchen: Nikotin hemmt die Kollagensynthese

  • Genug schlafen: In der Tiefschlafphase wird Kollagen gebildet

  • Stress abbauen: Hohe Cortisolwerte wirken sich negativ auf die Kollagenbildung aus

In Deutschland und Europa wächst das Bewusstsein dafür, dass Hautpflege weit mehr ist als einfach nur Kosmetik – sie ist ein Teil der ganzheitlichen Gesundheit. “Innere Schönheit” durch Ernährung und Prävention ist der Schlüssel dafür.


Fazit: Kollagen als fester Bestandteil moderner Gesundheit

Kollagen ist längst mehr als ein Beauty-Trend – es hat sich als echtes Multitalent in Sachen Gesundheit und Wohlbefinden etabliert. Als zentrales Strukturprotein unterstützt es nicht nur Haut, Haare und Nägel, sondern wirkt sich auch positiv auf Gelenke, Knochen und die Darmgesundheit aus. Wer auf natürliche und wissenschaftlich fundierte Methoden setzt, findet in Kollagen einen starken Helfer.

Egal ob du deine Haut pflegen, sportlich aktiv bleiben oder dich einfach rundum wohler fühlen willst – Kollagen kann dich bei deinen Zielen unterstützen. In Kombination mit ausgewogener Ernährung, Bewegung und bewusster Selfcare wird es zum Schlüssel für einen gesunden Lifestyle und strahlende Looks.